Der Social-Media-Riese Meta gab kürzlich bekannt, dass er bis 2030 voraussichtlich 1 bis 4 Gigawatt zusätzliche Atomkraft benötigen wird, um die Entwicklung seiner Technologie für künstliche Intelligenz (KI) zu unterstützen. Der Plan hat große Aufmerksamkeit erregt, und Meta hat angekündigt, eine Ausschreibung (RFP) herauszugeben, um Entwickler zu finden, die den erforderlichen Strom in den Vereinigten Staaten bereitstellen können.
Meta erwähnte in seinem Blog, dass die Förderung zukünftiger Fortschritte in der menschlichen Konnektivitätstechnologie, einschließlich der nächsten Welle von KI-Innovationen, eine Erweiterung des Netzes und die Nutzung neuer Quellen zuverlässiger, sauberer und erneuerbarer Energie erfordern wird. Während Meta weiterhin in Solar- und Windenergie investieren wird, scheinen das Unternehmen und viele große Cloud-Anbieter zu glauben, dass Kernenergie der einzige praktische Weg ist, den Energiebedarf der KI zu decken und gleichzeitig ihre Nachhaltigkeitsversprechen zu erfüllen.
Dies ist nicht Metas erster Ausflug in die Kernenergie. Wie in früheren Berichten erwähnt, hatte Meta geplant, an einem bestimmten Standort ein Rechenzentrum für Kernenergie zu errichten, musste das Projekt jedoch aufgrund der Entdeckung einer seltenen Bienenart abbrechen.
Um die Entwicklung seiner neuesten KI-Modelle (wie Llama3.1405B) zu unterstützen, hat Meta-Gründer Zuckerberg zugesagt, in etwa 600.000 GPUs zu investieren, und diese Geräte benötigen zum Betrieb viel Strom. Während konkrete Details des RFP noch nicht bekannt gegeben wurden, geht Meta davon aus, dass die Entwickler zwischen 1 und 4 Gigawatt Kernkraft bereitstellen werden, was auf eine gewisse Unsicherheit über den künftigen Strombedarf hindeutet.
Meta erwähnte im Blog auch, dass aus Kostengründen mehrere kleine modulare Reaktoren (SMRs) eingesetzt werden könnten. Diese kleinen Reaktoren, ähnlich denen auf Atom-U-Booten und Flugzeugträgern, können zusammen mit Rechenzentren und anderen Industriegebäuden aufgestellt werden. Angesichts des wachsenden Energiebedarfs von KI haben viele Cloud-Dienstleister SMR ins Visier genommen. Mehrere Unternehmen auf dem Markt entwickeln aktiv entsprechende Technologien, aber bisher hat niemand deren kommerzielle Machbarkeit nachgewiesen.
Dennoch schließen viele Rechenzentrumsbetreiber immer noch Stromabnahmeverträge mit SMR-Anbietern ab. Kürzlich gab Oklo, ein von Sam Altman unterstütztes Startup, bekannt, dass es Absichtserklärungen von zwei großen Rechenzentrumsanbietern zur Bereitstellung von 750 Megawatt Strom erhalten hat. Auch Giganten wie Amazon und Google investieren aktiv in die Kernenergie. Amazon plant eine Zusammenarbeit mit X-Energy zum Bau mehrerer SMRs, während Google eine ähnliche Kooperation mit Kairos gestartet hat.
Die Umsetzung dieser Pläne ist jedoch nicht einfach. Strenge regulatorische Kontrollen und öffentliche Bedenken hinsichtlich der Sicherheit der Kernenergie stellen selbst die bestehende Kernenergieinfrastruktur vor Herausforderungen. Amazons jüngste Ablehnung eines Antrags auf Erhöhung der Stromversorgung aus seinem Kernkraftwerk in Pennsylvania durch die Bundesaufsichtsbehörden verdeutlicht die Komplexität und Unsicherheit der Entwicklung der Kernenergie.
Höhepunkte:
? Meta geht davon aus, dass bis 2030 1 bis 4 Gigawatt Kernenergie benötigt werden, um die Entwicklung seiner KI-Technologie zu unterstützen.
„Das Unternehmen wird eine Ausschreibung veröffentlichen, um Entwickler zu finden, die die erforderliche Leistung bereitstellen können.“
? Kleine modulare Reaktoren (SMRs) haben sich als Hauptoption zur Deckung des Strombedarfs herausgestellt, müssen ihre kommerzielle Machbarkeit jedoch noch beweisen.